• Gestalttherapie
  • Systemische Therapie
  • Gesprächstherapie
  • Traumatherapie (EMDR)

Verfahren / Methoden

Gestalttherapie:

Der Begriff Gestalt wurde der Gestaltpsychologie entlehnt und bedeutet dort Ganzheit und sich entfaltende Ordnung. In der Gestalttherapie wird der Mensch als Einheit von Körper, Seele und Geist begriffen.

Die menschliche Entwicklung versteht die Gestalttherapie als lebenslangen Prozess von Wachsen und Vergehen. Krankheit, Neurosen, Süchte, psychosomatische Leiden und Psychosen werden als Krisen und Blockierungen dieses Wachstumsprozesses verstanden. 

Die Gestalttherapie ist ein phänomenologisch-tiefenhermeneutisches Verfahren. Sie ist eine Therapie des Kontaktes und der Beziehung und betont die unmittelbare Erfahrung im Hier und Jetzt. 

Wie heilt Gestalttherapie?

Gestalttherapie heilt durch Würdigung: Der Klient kommt zur Therapeutin, weil er mit einem Lebensproblem meint, nicht mehr allein fertig werden zu können. Vorsichtig läßt ihn die Therapeutin erleben, daß er selbst in Wirklichkeit über große Kräfte verfügt, die ihm das Überleben ermöglichen. Durch die Würdigung dieser Kräfte kommt der Klient in Kontakt mit seiner Fähigkeit, Lösungen (seines Problems) für sich zu finden. Dieser Kontakt macht es ihm möglich, sich selbst, seine Mitmenschen und seine Umgebung so wahrzunehmen, daß er die Unterstützung spürt, die er daraus ziehen kann.
Innerhalb dieser therapeutischen Haltung der Würdigung sind eine Vielzahl von Methoden anwendbar. Die Therapeutin setzt sie so ein, wie es der Persönlichkeit ihres Klienten und ihrer eigenen Persönlichkeit entspricht.

Wem hilft Gestalttherapie?

Gestalttherapie hilft jedem, der bereit ist, ernsthaft etwas für sich zu tun. Die Gestalttherapeutin unterstützt den Klienten, damit er für sich selbst neue Wege finden kann. Sie gibt ihm keine "Patentrezepte" an die Hand.
Mit Unterstützung der Gestalttherapeutin erfährt der Klient, durch welche erlernten Mechanismen er sein Wachstumspotential bremst: Eigentlich lebenswichtige Symptome – Angst, Selbstzweifel, Aggressivistät, Rückzug, Schmerzen, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft usw. – treten in unangemessenen Situationen auf, werden einseitig übersteigert und behindern so die natürliche Fähigkeit jedes Menschen, die aktuelle Wirklichkeit wahrzunehmen und sich sinnvoll auf diese zu beziehen.

Woher kommt Gestalttherapie?

Die ersten Grundlagen hat die Gestaltpsychologie Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffen: Sie beschreibt die Wahrnehmung als ganzheitlichen Prozeß, mit dem ein Lebewesen seine Umwelt für sich strukturiert.
Die Gestalttherapie ist von einer Gruppe Psychoanalytiker, Psychologen und Sozialwissenschaftlern geschaffen worden: Lore und Fritz Perls legten gemeinsam mit Paul Goodman die Grundlagen. Ihre Schüler – Isadore From, Erving und Miriam Polster, Daniel Rosenblatt, James Simkin, Paul Weisz u.a. – entwickelten sie weiter.
Die Gestalttherapie hat die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Gestaltpsychologie für die Psychotherapie nutzbar gemacht und mit der Forderung des existentialistischen Philosophen Martin Buber verbunden, die Mitmenschen nicht als Objekte anzusehen, sondern als "Du" zu achten. Auf diese Weise ist eine wissenschaftlich fundierte Psychotherapie entstanden, die zugleich durch eine tiefe humane Verpflichtung gekennzeichnet ist.


Systemische Therapie

In der systemischen Therapie werden Symptome und Probleme nicht als Krankheit eines Einzelnen angesehen, sondern der Blick wird immer auf das soziale System gerichtet, das ihn umgibt.

Was ist ein System?

Ein System ist eine Gesamtheit von Elementen, die aufeinander bezogen sind und in einer Wechselwirkung zueinander stehen. Das bedeutet, dass diese Elemente eine Einheit formen und sich dadurch von der Umwelt abgrenzen. Der Begriff des Systems umfasst somit das Ganze als auch die einzelnen Teile eines Systems, das bedeutet sowohl einzelne Personen als auch Subsysteme in Form von Beziehungen zwischen einzelnen Systemmitgliedern sowie alle Personen als das System in seiner Gesamtheit.

Was bedeutet ‚systemisch’ bei der systemischen Therapie?

In der systemischen Therapie ist somit nie ein isolierter Mensch das Objekt der Betrachtung, sondern immer das System, in dem er sich bewegt, d.h. sein gesamtes Lebensumfeld, seine Lebensbedingungen und sein Herkunftssystem. Die systemische Therapie legt den Fokus auf die Organisation eines solchen Systems, auf Muster, Zusammenhänge und Dynamiken zwischen den einzelnen System-Mitgliedern. Jedes System hat eigene, oft unausgesprochene Spielregeln. Das Netzwerk der Interaktion ist das entscheidende Verbindungsglied zwischen den Teilen und dem System als Ganzem, deswegen sind die zwischenmenschlichen Beziehungen und die individuellen Erlebens- und Verhaltensmuster innerhalb eines Systems von besonderer Bedeutung in der systemischen Therapie.

 

Gesprächstherapie

Bei einer Gesprächstherapie steht, wie der Name schon andeutet, das Gespräch im Vordergrund. Sie wird auch klientenzentrierte Psychotherapie genannt, da sie den Klienten und seine Aussagen in den Vordergrund stellt, verbal wie auch non-verbal.  

Als Begründer gilt vor allem der Psychologe Carl R. Rogers, welcher durch seine Lehrtätigkeit in den 40er und 50er Jahren an amerikanischen Universitäten Zugang zu Forschungsmöglichkeiten erhielt. Im Rahmen dieser Forschungstätigkeit versuchte er herauszubekommen, wie eine Person Erlebtes besser verarbeiten kann und von sich aus darüber spricht, um im Gesprächsverlauf zu einer neuen Einsicht zu kommen und auf diese Weise eine Verhaltensänderung herbeizuführen.

Grundsätzlich versteht sich die Gesprächstherapie als eine Art Instrument, die dem Klienten hilft, durch Selbstexploration Erlebtes angemessen zu verarbeiten und falsches Verhalten durch Einsicht zu ändern.

Der Weg der Gesprächspsycho­therapie ist dadurch gekennzeichnet, dass das Erleben des Patienten und seine Bewertung dieses Erlebens im Fo­kus des therapeutischen Wahrnehmens und Handelns stehen, d. h. die Wahrnehmung ist weder primär ko­nflikt- no­ch symptom-orientiert. 


Traumatherapie (EMDR®)

EMDR® (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine aufdeckende, ganzheitliche Traumatherapie, die in sehr kurzer Zeit hilft, Ängste zu überwinden, belastende Gedanken und Emotionen zu entladen und über körperorientierte Wahrnehmung in die Gesamtpersönlichkeit zu integrieren.

Die amerikanische Psychologin Dr. Francine Shapiro hat EMDR® Ende der 80er Jahre entwickelt. Sie erkannte: traumatische Erlebnisse vernetzen sich im Gehirn oft nicht vollständig. Folge: starke körperliche und emotionale Belastungen.

Die EMDR®-Technik: eine abwechselnde Stimulierung der beiden Gehirnhälften durch Augenbewegungen (ähnlich der REM-Schlafphase beim Träumen) hilft, dass sich isoliert abgespeicherte Erinnerungen in der rechten Gehirnhälfte mit wichtigen Zentren der linken Hemisphäre neu vernetzen. Dadurch werden die Gehirnströme verändert, Blockaden gelöst und ein Heilungsprozess eingeleitet. 

Seit 2006 ist EMDR® als "wissenschaftlich fundierte Methode zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung" anerkannt. Bei Traumaopfern auf der ganzen Welt findet diese Therapieform immer häufiger Einsatz. Ebenso auch bei Ängsten, Phobien, Süchten, Schmerzen und psychosomatischen Beschwerden. Weitere Anwendungsgebiete: Trauer, Unfälle, belastende Kindheitserlebnisse oder die Vorbereitung auf wichtige Ereignisse (z.B. Prüfungen)

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